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Sinkende Zinsen bedrohen die betriebliche Altersvorsorge

Fachleute warnen, dass sich Arbeitnehmer auf geringere Erträge aus ihrer Lebensversicherung oder ihrer Betriebsrente einstellen sollten – ein Ergebnis der Euro-Krise. Die sinkenden Zinsen für Staatsanleihen bedrohen die betriebliche Altersvorsorge. 150 Pensionskassen, Pensionsfonds und Direktversicherer haben etwa 190 Milliarden Euro gewinnbringend angelegt. Davon befinden sich fast 90 Prozent in Anleihen. Damit konnten die Versicherer noch vor zehn Jahren fast fünf Prozent Zinsen erwirtschaften. Wenn diese Anleihen auslaufen, werden sie durch neue ersetzt, die heute allerdings nur 1,2 Prozent Zinsen bringen.

Betriebsrenten-Versicherer in Bedrängnis

Hochrechnungen gehen sogar davon aus, dass ein Rentner, der einmal 1.000 Euro erwarten konnte als Betriebsrente, in fünf Jahren nur noch 650 Euro bekommen wird, wenn diese Anlagestrategie konstant bleibt. Ausweichen könnten die Träger der Betriebsrente theoretisch auf Aktien, um weiterhin Renditen zu erwirtschaften. Doch die EU-Kommission sagt in ihren Solvency-II-Vorschriften, dass Aktien mit zusätzlichem Eigenkapital abgesichert werden müssen. Das heißt, die Versicherer brauchen zusätzlich 40 bis 50 Milliarden Euro. Dazu soll die Betriebsrente bereits für Arbeitnehmer ab dem 21. Lebensjahr gezahlt werden – selbst dann, wenn der Beschäftigte seinen Job wechselt.

Aktuelle Altersvorsorge überschätzt

Viele Menschen denken positiv. So rechnen sie auch bei einer Altersvorsorge oft mit höheren Erträgen als sie dann in der Realität bekommen. Nach einer Meinungsumfrage des Forschungsinstituts YouGov könnten das etwa 30 bis 40 Prozent der Menschen sein. Immerhin glauben danach ca. 10 Prozent der Menschen, dass eine klassische Lebensversicherung für die Altersvorsorge ausreicht. Nur jeder fünfte Deutsche weiß tatsächlich, wie hoch der Garantiezinssatz seines Produktes für die Altersvorsorge ist. Hohe Kosten bei Riester-Verträgen sind eher die Regel, nicht die Ausnahme. Das zeigen u. a. die Erfahrungen der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Günstige Produkte sind zwar für die Verbraucher positiv, in vielen Fällen jedoch nicht für den Finanzbetrieb, der den Vertragsabschluss tätigt.

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Aufruf der Verbraucher: Stoppt den Eurowahnsinn!

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